Historischer Stadtrundgang
Weimar in 49 Bildern
Weimars Marktplatz wurde um 1400 als Turnierhof für Reiterfestspiele angelegt. Das erste Rathaus an dieser Stelle wird zur gleichen Zeit erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde der Platz erstmals gepflastert und mit Bauten der Renaissance umgeben. Das Äußere des nunmehrigen Marktplatzes änderte sich zweimal gravierend - einmal 1837, als das alte Rathaus einem Stadtbrand zum Opfer fiel. An seiner Stelle wurde das heutige Rathaus im neogotischen Stil erbaut - bereits der dritte Bau. In seinem Turm erklingt viermal täglich ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Die schlimmste Veränderung erfuhr der Markt während des II. Weltkrieges - die gesamte Nordseite wurde in Schutt und Asche gelegt. Heute präsentiert sich diese Seite als Gemisch von historisch nachempfundener Bausubstanz (z.B. die ehemalige Hofapotheke mit dem zierlichen Erker) und Gebäuden mit modernen Gestaltungselementen
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Völlig zerstört war auch das 1526-47 mit spätgotischem Blendmaßwerk am Giebel erbaute grün-weiße Stadthaus. Anfänglich herrschten Handels- und Verwaltungsfunktionen vor. Um 1800, zur Goethezeit, wurde es als Stadthaus hergerichtet, in dem Maskenbälle, Konzerte und Vorträge stattfanden. Im Kellergewölbe des 1970/71 wiederaufgebauten Hauses mit historischer Fassade und modernem Inneren ist der Ratskeller der Stadt untergebracht.
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Das angrenzende Cranachhaus wurde 1547/49 errichtet. Hier nahm Lucas Cranach d. Ä. bei seinem Schwiegersohn - dem Kanzler Ch. Brück - Wohnung, als er 1552 mit Johann Friedrich dem Großmütigen aus der Gefangenschaft nach der verlorenen Schlacht bei Mühlberg zurückkehrte. 79-jährig richtete sich Cranach seine “Malerstube“ in der Mansarde unter dem Dach ein. Hier begann er die Arbeit an seinem letzten großen Werk: dem berühmten dreiflügeligen Altargemälde für die Stadtkirche St. Peter und Paul, das nach seinem Tod ein Jahr später von seinem Sohn oder einem Schüler vollendet wurde. Über dem rechten Bogen des Cranachhauses befindet sich das Wappen des Malers, der hier am 16. Oktober 1553 starb: die geflügelte Schlange.
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Der den Platz zierende Neptun des gleichnamigen Brunnens ist bereits die zweite Kopie des 1774 von M.G. Klauer (bedeutendster Bildhauer des klassischen Weimar) geschaffenen Originals. Einer der Gastwirte des “Schwarzen Bären“ - vermutlich Weimars ältester noch bestehender Gasthof - begründete 1696 im Nachbarhaus den Gasthof “Zum Elephanten“.
Das Hotel Elephant ist das traditionsreichste Hotel der Stadt. In klassischer Zeit war es das “Vorzimmer zu Weimars lebender Walhalla“ - wie es der Österreicher Grillparzer ausdrückte. Mit seinem Roman “Lotte in Weimar“ setzte Thomas Mann dem “Elephanten“ ein literarisches Denkmal. Sein heutiges Äußeres erhielt das Hotel in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Direkt neben dem “Elephanten“ stand der nicht mehr existierende Gasthof “Zum Erbprinzen“. Berühmte Durchreisende wie Napoleon, Paganini, C.M. von Weber, F. Mendelssohn-Bartholdy, F. Liszt, R. Wagner u.a. nahmen hier Quartier. Als das Hotel 1803 erweitert wurde, mußte das Haus weichen, in dem J. S. Bach mit seiner Familie in den Jahren 1708-1717 gelebt hat. Eine Gedenktafel erinnert an ihn und die in Weimar geborenen Bachsöhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel. Den wirkungsvollen Abschluß des Marktplatzes und gleichzeitig eine überleitung zum Platz der Demokratie bildet das Rote Schloß - 1574/76 als Witwensitz der Herzogin Dorothea Susanna gebaut. Bemerkenswert an dem eher schlichten Gebäude sind die drei Renaissance-Giebel und das prächtige Portal mit der Wappentafel. Das Schloß war Bachs Wirkungsstätte in seiner ersten Weimarer Zeit von 1702 bis 1703; die erste belegte Anstellung erhielt Bach als Hofgeiger. |
Der Platz der Demokratie - ehemals Fürstenplatz - ist umgeben von ehemaligen Schlössern und somit baulicher Ausdruck der einstigen Hof- und Residenzstadt. In der Mitte dieses Platzes erhebt sich das Carl-August-Denkmal des Herzogs Carl August - Förderer und Freund Goethes. Wärend seiner 53jährigen Regierungszeit wurde Weimar zum Ilm-Athen, zum geistigen Mittelpunkt Deutschlands. Das bronzene Reiterstandbild zeigt Carl August in Generalsuniform mit Girlande von Lorbeer, Eichen und Blumen. Die heroisierende Darstellung nach antikem Vorbild erinnert an seine Heimkehr aus den Freiheitskriegen im Oktober 1814. Es ist eine Arbeit des Weimarer Bildhauers Adolf von Donndorf und wurde 1875 anlässlich des 100. Regierungsjubiläums Carl Augusts enthüllt.
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Den repräsentativen Hintergrund für Carl August bildet die Hochschule für Musik 'Franz Liszt'. Das Gebäude wurde 1770/74 als "Landschaftshaus" für die Landstände errichtet. Nach dem Schloßbrand 1774 übersiedelte die herzogliche Familie in das gerade fertiggestellte Gebäude - damit wurde das barocke Archivegebäude für 28 Jahre zur herzoglichen Residenz. Erst im Jahre 1803 konnte die neue Schloßanlage - die sogenannte Carlsburg - bezogen werden. Das in „Fürstenhaus“ umbenannte Gebäude diente 1808-16 als Domizil der freien Zeichenschule, ab 1918 als Sitz der provisorischen Regierung und des Thüringer Landtages. Seit 1951 beherbergt es die Hochschule für Musik „Franz Liszt“. Der Vorbau mit stilfremder klassizistischer Säulenfront wurde erst 1889 angebaut.
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In Blickrichtung von Roß und Reiter findet sich am unteren Ende des Platzes ein Gelbes Schloss. 1704 als Witwensitz für Herzogin Dorothea Sophia Dux Saxoniae Landgrafia Hasso Homburgiae (siehe Majuskeln am Gebäude) erbaut, wurde das Gebäude mit dem imposantem Löwentor zeitweilig als Verwaltungsgebäude, später als Wohnung von Hofbeamten, genutzt. Hier wurde August von Kotzebue geboren - einer der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit, der mehr als 200 Stücke schrieb. 1945 wurde das Gebäude teilweise zerstört; nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch wieder aufgebaut.
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In dessen unmittelbarer Nachbarschaft präsentiert sich die Anlage vom Residenzschloss. An dieser Stelle stand bereits Ende des 10. Jhs. ein Wasserschloss, das als Ausgangspunkt für die spätere städtische Siedlung diente. Insgesamt brannte das Schloss drei Mal nieder: 1424, 1618 und 1774. Nur der aus dem 12. Jh. stammende untere Teil des Schlossturms hat alle Brände überstanden und ist das älteste, heute noch erhaltene Bauwerk der Stadt. Das bestehende Schloss wurde ab 1789 zunächst als Dreiflügelanlage erbaut; 1914 machte ein neobarocker Querbau an der Südseite das Schloss zu einer Vierflügelanlage. Besondere Glanzpunkte im Inneren: das Treppenhaus, der Festsaal und die Falkengalerie von Heinrich Gentz, die zu den bedeutendsten Raumschöpfungen Deutschlands zählen. 1919 diente das Schloss als zeitweilige Unterkunft für die Abgeordneten der Nationalversammlung. Seit 1923 beherbergt es die Kunstsammlungen zu Weimar: in mehr als 70 Räumen kann man Kunstgegenstände aus sechs Jahrhunderten bewundern. Das Schloß ist nicht nur ein bedeutsames Baudokument, sondern sichtbarer Ausdruck der sehr wechselvollen, über tausendjährigen Geschichte Weimars.
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Das älteste Gebäude am Platz der Demokratie besaß einst Arkaden, die zur Parkseite hin grün gestrichen waren. Die Mutter Carl Augusts, Anna Amalia, ließ das daher unter dem Namen Grünes Schloss bekannte Gebäude aus dem 16. Jh. in den Jahren 1761/66 zur Bibliothek umfunktionieren und machte sie der Öffentlichkeit zugänglich. 1797 übernahm Goethe die Leitung dieser Bibliothek und führte sie bis zu seinem Tode. Unter ihm wurden die Buchbestände entscheidend vergrößert. Als die Räume nicht mehr ausreichten, wurde rechts daneben ein Erweiterungsbau errichtet; 1821 wurde der dicke “Altan an der Ilm“ einbezogen - ein Turm der ehemaligen Stadtbefestigung - und schließlich wurde das Grüne Schloss links um zwei Fensterachsen verbreitert. Zum Bestand der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek zählen heute ca. 950.000 Bände. Als Prunkstück des Gebäudes gilt der ovale Rokokosaal, der sich über drei Etagen erstreckt.
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Die Nachlässe Goethes und Schillers befinden sich im 1896 errichteten Goethe-und Schiller-Archiv. 1885 als Goethe-Archiv gegründet, verwahrt die Einrichtung den literarischen und wissenschaftlichen Nachlass, Manuskripte, Vorarbeiten seiner Werke, Tagebücher, an ihn gerichtete Briefe und zahllose Handschriften des Dichters. Später folgte die Aufnahme von Nachlässen weiterer Gelehrter und Künstler: Schiller, Herder, Wieland, Hebbel, Büchner, Heine, Liszt oder Nietzsche. Es beherbergt heute das größte deutsche Literaturarchiv mit 120 persönlichen Beständen als Nachlässe und Familienarchive von Dichtern und Gelehrten sowie Verlagen und Vereinen des 18. - 20. Jahrhunderts.
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Auf dem Weg dahin passiert man den Marstall. An dieser Stelle wurde 1383 Weimars erstes Spital mit den Kapellen St. Lorenz und St. Anna errichtet. Das zugehörige Vorwerk gehörte seit dem 15. Jh. zum Hof und beherbergte Wirtschaftsgebäude und Ställe; bis 1855 war hier der Hofpoststall mit beträchtlichen Pferdebeständen zu finden. 1873-78 wurde der dreiflügelige zweigeschossige Neubau in den Formen der Neurenaissance nach Plänen von Ferdinand Streichhan ausgeführt. Anfang der 1920er Jahre diente er als Sitz der Ministerien für Volksbildung und Justiz; 1939-45 befand sich hier ein Gestapo-Gefängnis. Heute werden die Räume teilweise vom Thüringischen Hauptstaatsarchiv genutzt.
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Im Musäushaus, dem Haus am Kegelplatz 4 wohnte der Schriftsteller, Märchensammler und -erzähler Johann Carl August Musäus. Er war 1763 als Pagenerzieher nach Weimar berufen worden, wo er bald zum literarisch-geselligen Kreis um Herzogin Anna Amalia zählte. Seine „Volksmärchen der Deutschen“ zählen zu den Anfängen des deutschen Kunstmärchens. Seit 1984 befindet sich in seinem Wohnhaus die Albert-Schweitzer-Gedenkstätte. das mit der Albert-Schweitzer-Gedenkstätte.
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Auf der Rückseite des ehemaligen Fürstenhauses erhebt sich ein Fächerblattbaum - ein Ginkgo biloba. Sein zweigeteiltes Blatt war für Goethe ein Symbol der Liebe zwischen Mann und Frau. “Eins und doch doppelt“, so hat er in seinen Anblick versunken gesagt und ein Gedicht über “dieses Baums Blatt“ verfaßt.
Genau gegenüber dem Parkeingang steht das Haus der Frau von Stein. 1773 zunächst als Pferdestall für die herzoglichen Husaren gebaut, wurden dann in den oberen Etagen Wohnräume eingerichtet. Im westlichen Obergeschoss lebte Charlotte von Stein von 1776 bis zu ihrem Tode 50 Jahre später, zunächst mit ihrem Ehemann Oberstallmeister Josias Freiherr von Stein und drei Kindern. Die literatur- und kunstinteressierte Freundin und Vertraute Goethes der ersten zehn Weimarer Jahre tauschte Gedanken über Dichtung, Naturwissenschaft und Politik mit ihm aus. Er schrieb an sie allein 1.700 „Zettelgen“. Im Erdgeschoss befanden sich bis 1794 die Pferdeställe der herzoglichen Husaren; später Gesellschaftsräume und ein von der russischen Zarentocher Maria Pawlowna 1804 als russisch-orthodoxe Kirche eingerichteter Raum. |
Der Park an der Ilm ist ein bedeutsamer Teil der Weimarer Stadtgeschichte und -kultur. Man sagt, er sei Goethes lebendigste Schöpfung, die sich alle Jahre neu verjüngt. Über die Felsentreppe, das “Nadelöhr“ und die “Naturbrücke“ erreicht man das andere Ufer der Ilm und Goethes Gartenhaus. Das Weinberghaus aus dem 17. Jh. wurde von Johann Wolfgang Goethe im April 1776 auf einer Versteigerung erworben, wodurch er automatisch das Bürgerrecht der Stadt erhielt. Die Kaufsumme von 600 Gulden erstattete ihm Herzog Carl August, der Goethe dauerhaft an Weimar binden wollte. Dieser wohnte sechs Jahre sommers wie winters in dem Gartenhaus, in dem er zahlreiche Gedichte und Prosafassungen bedeutender Werke verfasste sowie als Naturforscher tätig war. 1782 nahm er im Haus am Frauenplan Quartier. Doch auch danach diente ihm sein Gartenhaus als Zufluchtsort, wo er sich “von Aktenstaub und Hofdunst reinbaden“ konnte.
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Nach und nach wurde das Gebiet an der Ilm mitgestaltet und so entstand im Verlauf von 50 Jahren auf Betreiben Goethes und angeregt durch den Wörlitzer Park bei Dessau (Dessauer Stein) ein englischer Landschaftspark. Die 1782 errichtete 5 m hohe Travertinplatte wurde zur Erinnerung an den Tod des Fürsten Leopold Friedrich Franz von Dessau errichtet - den Schöpfer des Wörlitzer Landschaftsparks.
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1778 verfaßte Goethe zum Namenstag der Herzogin Luise ein scherzhaftes Mönchsspiel und ließ einen mit Baumrinde umkleideten Holzbau als szenische Kulisse errichten. Dieses Borkenhäuschen wurde später C. Augusts Lieblingsaufenthaltsort, der sich in den ersten Regierungsjahren oft dorthin zurückzog. Hierhin lud er Goethe (der auf der anderen Seite der Ilm das Gartenhaus bewohnte) zu Gesprächen, Gesang und Wein.
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Als erstes klassizistisches Gebäude in Weimar überhaupt wurde das Römisches Haus 1792-97 nach einem Entwurf von Johann August Arens errichtet, der auch am Bau des Stadtschlosses beteiligt war. Goethe brachte - inspiriert durch seine Italienreise - wertvolle Ideen zu den Säulen, Reliefs und antikisierenden Giebeln des Bauwerks ein. Der tempelartige Baukörper mit festlich gestaltetem Inneren und offener Halle steht senkrecht am Hang mit einem in dorischen Formen gestalteten Durchgang. Er entstand aus dem Bedürfnis Herzog Carl Augusts, ein repräsentatives Parkhaus zu besitzen, in das er sich zurückziehen konnte. Es gilt als Kleinod klassizistischer Baukunst.
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Oberhalb des Borkenhäuschens befindet sich das Shakespeare-Denkmal. Das einzige Denkmal des englischen Dramatikers auf dem europäischen Festland wurde 1904 anlässlich ihres 40. Gründungstages von der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft in Auftrag gegeben und von Professor Otto Lessing ausgeführt. Es zeigt Shakespeare mit Schriftrolle in der Rechten und Rose in der Linken. Zu seinen Füßen finden sich Symbole seiner Dramen (Totenschädel und Dolch) und seiner Komödien (Narrenkappe).
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Unweit des Denkmals findet man den Schlangenstein. 1787 wurde das Original von Martin Gottlieb Klauer im Auftrag des Herzogs Carl August am linken Ilmsteilufer aufgestellt; seit 1968 steht an dieser Stelle eine Kopie aus rotem Sandstein. Die Schlange als Symbol der Fruchtbarkeit weist auf die Kraft der Natur hin, die den Garten- und Ackerbau fördert und zugleich Heilkraft bringt. Die Inschrift „Genio huius loci“ - „Dem Geist dieses Ortes“ - weist auf die harmonische Verbindung von Geist, Natur, Literatur und Kunst hin.
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Den malerischen Hintergrund für Shakespeare bildet die Künstliche Ruine. An dieser Stelle befand sich an der Südgrenze des einstigen Welschen Gartens die Schießmauer der Schützengesellschaft, die als Kugelfang diente. Auf Goethes Vorschlag hin wurde sie 1784 in eine Ruine umgewandelt, indem man architektonische Bruchstücke aus der Brandruine der Wilhelmsburg einbaute. Sie sollte den Betrachter melancholisch an den Verfall der Welt erinnern.
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Die Tempelherrenhaus-Ruine jedoch ist echt. 1786 wurde im Zuge der Umgestaltung des Parks ein altes Gewächshaus zu einem „Salon im Park“ für den herzoglichen Hof umgebaut. Hier fanden gesellige Veranstaltungen, kleine Empfänge, Ausstellungen und Konzerte statt. Die vier hölzernen lebensgroßen Skulpturen von Martin Gottlieb Klauer, die ab 1788 die Ecken des Salons schmückten, stellten Tempelherren dar und verliehen dem Gebäude seinen Namen. Nach dem Umbau zu einem neugotischen Tempel und dem Anbau eines Turms diente es als Sommerhaus für die herzogliche Familie; später als Konzertsaal und Maleratelier des Bauhauses. Bei einem Bombenangriff auf die Stadt im März 1945 wurde es völlig zerstört.
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Die Parkhöhle geht sowohl auf das Bestreben der Hofgesellschaft zurück, eigenes Bier zu produzieren und zu lagern als auch auf den Abbau von Travertin. Die 1794-97 angelegten Felsenkeller und Stollen sollten ursprünglich einer unterirdischen Brauerei dienen und Abwässer ableiten. Dieses Vorhaben realisierte sich nicht. Bis 1805 wurde der Abbau von Travertin für den Wegebau betrieben; danach diente die Parkhöhle als Wandelgang und als Lager für Bier und Holzkohle. Im Zweiten Weltkrieg wurden Luftschutzräume eingerichtet. Heute sind die unterirdischen Gänge wieder zu besichtigen.
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Im Liszthaus diente als ehemalige „Hofgärtnerei“ ab 1869 als Wohn- und Arbeitsort für den ungarischen Komponisten und Klaviervirtuosen Franz Liszt, der von 1848-61 als Hofkapellmeister und Leiter des Musiktheaters ständig, ab 1869 nur in den Sommermonaten in Weimar weilte. Sein Arbeitszimmer im ersten Stock diente gleichzeitig als Wohn- und Musikzimmer, in dem er sowohl selbst spielte als auch Schüler aus aller Welt unterrichtete. Nach seinem Tod blieb das Haus als Liszt-Museum mit Originalmobiliar erhalten. Bei einem Luftangriff 1945 wurde es schwer beschädigt, ab 1952 jedoch wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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Unweit davon befindet sich das Liszt-Denkmal. Das lebensgroße Standbild aus weißem Carraramarmor wurde vom Bildhauer Hermann Hahn entworfen und 1902 enthüllt. Liszt war von 1848-61 als Hofkapellmeister und Leiter des Musiktheaters in Weimar tätig. Hier war er an der Gründung des „Allgemeinen Deutschen Musikverein“, der Orchesterschule und der „Neudeutschen Schule“ beteiligt, schrieb seine „Sinfonischen Dichtungen“ und setzte sich u.a. für die Aufführung von Werken Wagners, Berlioz´ und Cornelius´ ein.
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Liszt hatte bereits 1848-61 in der Altenburg gelebt. Im 9.-10. Jahrhundert als mittelalterliche Fluchtburg auf einem von der Ilm umflossenen Bergrücken erbaut, war sie im 15. Jh. als „Altenburgk“ bekannt. 1811 wurde das heutige Gebäude als herrschaftliches Haus für den Oberstallmeister von Seebach erbaut. Berühmt wurde sie durch Liszt, der ab 1849 eine Etage mit seiner Gefährtin Fürstin Caroline von Sayn-Wittgenstein bezog: das Haus wurde zum Zentrum schöpferischen Wirkens und Sammelpunkt von Künstlern und Gelehrten. Berühmte Besucher: Hoffmann von Fallersleben Richard Wagner, Peter Cornelius, Hector Berlioz, Bettina von Arnim, Friedrich Hebbel, Johannes Brahms und Clara Schumann.
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Das Gebäude für die Kunstschule wurde nach den Plänen des Belgiers Henry van de Velde 1904 bzw. 1911 erbaut. Das Gebäude gegenüber - der sog. Van-de-Velde-Bau - wurde für die Kunstgewerbeschule errichtet. Beide Bauwerke sind dem Jugendstil verpflichtet und Ausdruck für die beginnende Erneuerung der Architektur auf Grundlage eines funktions- und materialgerechten Gestaltens. Die Kunstschule und die Kunstgewerbeschule wurden 1919 vom Berliner Architekten Walter Gropius zum „Staatlichen Bauhaus“ vereinigt, das unter dem Anspruch „Kunst und Technik - eine neue Einheit“ die Wiedervereinigung aller werkkünstlerischen Disziplinen anstrebte. Der Widerstand politisch-reaktionärer Kreise erzwang 1925 die übersiedlung des Bauhauses nach Dessau. Besonders bemerkenswert im Inneren der heutigen Bauhaus-Universität: die Wandgestaltungen von Bayer und Schmidt im Hauptgebäude und das Wandrelief von Schlemmer im Van-de-Velde-Bau, der Oberlichtsaal, das elliptisch angelegte Treppenhaus und die „Eva“ von Auguste Rodin.
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Das Haus am Horn, das erste Musterhaus der Bauhausarchitektur überhaupt wurde 1923 anlässlich der ersten Bauhaus-Austellung in Weimar errichtet. Der Entwurf stammt von dem jungen Meister Georg Muche; an der Ausführung und Innenausstattung beteiligten sich alle Werkstätten und zahlreiche Studenten. Eigentlich war eine komplette Bauhaus-Siedlung geplant, die durch die wirtschaftliche Not der Nachkriegszeit nicht realisiert werden konnte. Im Mittelpunkt des Einfamilienhauses befindet sich ein zentraler quadratischer Wohnraum, von dem aus man Esszimmer, Zimmer der Dame und Zimmer des Herrn betreten kann. Die anderen Zimmer (Kinder-, Fremden- und Badezimmer sowie Küche) sind ringförmig darum angeordnet und untereinander verbunden. Fortschrittliche Technik und geschickte Raumorganisation machen das Haus am Horn zu einem Denkmal moderner Baukunst.
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Auf dem 1818 eröffneten Historische Friedhof führt eine Lindenallee vorbei an der Gedächtnishalle für die Gefallenen von 1914/18 direkt zur Fürstengruft. Carl August ließ das klassizistische Mausoleum 1825 für die Mitglieder der herzoglichen Familie errichten. Seinem Wunsche entsprechend fanden auch Goethe und Schiller hier ihre letzte Ruhestätte. Für die im Jahre 1859 verstorbene Großherzogin Maria Pawlowna - Schwiegertochter Carl-Augusts und Tochter des russischen Zaren Pawel I. - wurde unmittelbar an die bestehende Fürstengruft eine russisch-orthodoxe Grabkapelle angebaut. Sie ist durch einen Wanddurchbruch mit dem Grabgewölbe der Fürstengruft verbunden. Heute wird sie als aktive Kirche von Gläubigen besucht.
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Der Weg zurück in die Innenstadt führt am Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens. Weil die Privatsammlungen des Vorgängers, des „Naturwissenschaftlichen Museums“, einen zu großen Umfang erreicht hatten, zogen diese 1891 in das Posecksche Haus um. Neben mineralogischen, botanischen, zoologischen, paläontologischen und archäologischen Objekten zeigte es auch Volkskunde, Ethnografie und Stadtgeschichte. Seit 1949 ist es Forschungsstelle für archäologische Untersuchungen und Ausgrabungen von der Urgeschichte bis zur frühen Neuzeit. Anschaulich dargestellt wird die Entwicklung des Menschen von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter.
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Das Wieland-Denkmal, ein überlebensgroßes Bronzestandbild stellt den Philosophen, Dichter, Übersetzer und Herausgeber Christoph Martin Wieland etwa im 50. Lebensjahr dar, der sein Werk „Oberon“ in der Hand hält. Das von Hans Gasser geschaffene Denkmal wurde 1857 anlässlich des 100. Geburtstages von Herzog Carl August enthüllt. Wieland wohnte 15 Jahre in der angrenzenden Marienstraße. Wieland wurde 1772 von Anna Amalia als Erzieher ihrer beiden Söhne nach Weimar berufen und bereitete jenen liberalen Boden in der Denkweise Carl-Augusts, auf dem Goethe aufbauen konnte.
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Johann Wolfgang Goethe bezog das repräsentative barocke Bürgerhaus - das heutige Goethehaus - des Kammerkommissars Helmershausen von 1782-89 zunächst als Mieter der westlichen Haushälfte, um seine zahlreichen botanischen, mineralogischen, literarischen und künstlerischen Sammlungen unterzubringen. 1794 schenkte ihm Herzog Carl August das Haus am Frauenplan, in dem er fast 50 Jahre seines Lebens verbrachte und in dem er starb. Im Vorderhaus befanden sich die Empfangszimmer für Gäste aus aller Welt ; im Hinterhaus Goethes Arbeitszimmer (noch immer original erhalten wie zu Lebzeiten), Schlaf- und Sterbezimmer sowie seine Privatbibliothek. Hinter dem Haus liegt ein Garten, der der Erholung und dem Studium der Pflanzen diente. Goethe bewohnte das Haus mit Frau Christiane, Sohn August und später Schwiegertochter und Enkeln. Nach dem Tod des letzten Enkels 1885 gingen Haus und Inventar in den Besitz des Großherzogtums über und das Goethe-Nationalmuseum wurde gegründet, bevor man das Haus ein Jahr später der Öffentlichkeit zugänglich machte. 1945 schwer beschädigt, konnte das Haus mit angegliedertem Museum vier Jahre später wiedereröffnet werden.
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Das älteste Haus am Frauenplan ist das Gasthaus zum Weißen Schwan. Goethe brachte gern seine Gäste hier unter. “Der weiße Schwan begrüßt Dich jederzeit mit offenen Flügeln“ - schrieb er 1827 an seinen Freund Zelter. Im Haus nebenan wohnte Friedrich Schiller von 1787 bis 1789. Als er das erste Mal nach Weimar gekommen war, um Goethe endlich persönlich kennenzulernen, weilte jener in Italien. F. Schiller entschloß sich zu warten. Doch die Begegnung mit Goethe brachte zunächst keine Annäherung, so daß er als Professor an die Universität nach Jena ging und erst 10 Jahre später zurückkehrte.
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Das Schillerhaus, das Friedrich Schiller von 1802 bis zu seinem Tode bewohnte, befindet sich in der danach benannten Schillerstraße, Weimars Fußgängerzone. Das 1777 erbaute Haus, das Schiller für 4200 Taler erwarb, ist das älteste Gebäude dieser Straße. Obwohl ihn dieser Kauf finanziell stark belastete, war er glücklich: er hatte sich so einen lang gehegten Wunsch erfüllt - endlich ein eigenes Haus für sich, seine Frau und seine vier Kinder. Leider konnte es Schiller nur drei Jahre genießen, in denen der Schwerkranke seine letzten großen Dramen im Arbeitszimmer in der Mansarde verfasste. Mitten in der Arbeit an seinem Werk “Demetrius“ starb er am 9. Mai 1805. Nach dem Tode seiner Frau Charlotte 1826 wurde das Haus zunächst verkauft; 1847 ging es in Besitz der Stadt über und wurde als Erinnerungsstätte gestaltet. 1945 durch die Druckwelle der Bombenangriffe in Schieflage gebracht, wurde das Haus bereits ein Jahr später wieder eröffnet. 1988 wurde das Haus nach 4-jähriger gründlicher Rekonstruktion und Angliederung des neu erbauten Schillermuseums erneut zugänglich.
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Den Übergang von der Schillerstraße zum Theaterplatz vermittelt das Wittumspalais. Nach dem Brand des Residenzschlosses im Jahre 1774 erwarb die Herzogin Anna Amalia das Anwesen als Witwensitz, die es bis zu ihrem Tode im Jahr 1807 bewohnte. Ihre Tafelrunde und die von Goethe 1791 ins Leben gerufene “Freitagsgesellschaft“ verkörperten sichtbar den aufgeklärten, humanistischen Geist der Weimarer Klassik. Nach ihrem Tod war es Sitz einer Freimaurerloge, des sachsen-weimarischen Landtages und der Lesegesellschaft. Ab 1907 als Museum genutzt, wurde es 1945 bei Luftangriffen schwer beschädigt. Heute wie damals ist es ein „Bilderbuch des guten Geschmacks“ und zeigt adlige Wohnkultur durch natürliche Farben und Formen sowie ein harmonisches Gesamtbild von Möbeln, Musikinstrumenten, Kunstgegenständen, Gemälden und Büsten.
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Der Theaterplatz wird beherrscht durch die eindrucksvolle Kulisse vom Deutschen Nationaltheater mit dem Goethe-und-Schiller-Denkmal. Das heutige Theater ist bereits der dritte Bau an gleicher Stelle. Das 1779 errichtete Komödienhaus wurde 26 Jahre lang von Goethe geleitet. 1825 brannte es ab und im gleichen Jahr wieder aufgebaut. Hier wurden zahlreiche Werke von Schiller, Wagner, Hebbel, Shakespeare, Mozart, Berlioz oder Schumann (ur)aufgeführt. Es wirkten J. Nepomuk Hummel, Franz Liszt, Richard Strauss und Franz Dingelstedt als Hofkapellmeister und Intendanten. Das neue Hoftheater mußte 1907 einem größeren Neubau weichen, der 1919 zum Deutschen Nationaltheater ausgerufen wurde. Hier tagte auch die Deutsche Nationalversammlung, die sich am 11. August 1919 ihre “Weimarer Verfassung“ gab. Später von der NSDAP als Ort für Parteitage und Festspiele vereinnahmt, brannte es 1945 aus und wurde 1948 mit Goethes „Faust“ wiedereröffnet. Das von Ernst Rietschel geschaffene und 1857 eingeweihte Goethe-und Schiller-Denkmal ist das Wahrzeichen Weimars.
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.... errichteten Kulissenhauses. Heute beherbergt es das Bauhaus-Museum, in dem an mehr als 500 Exponaten das Erbe des Staatlichen Bauhauses sowie die Kunst- und Kunstschulentwicklung Weimars von 1900-30 sichtbar gemacht wird. Im Jahr 2019, zum 100. Jahrestages der Gründung der ersten Designschule auf deutschem Boden, wird das Bauhaus-Museum in einen eigens dafür errichteten Neubau nahe des Neuen Museums umziehen.
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Ebenfalls klassizistisch präsentiert sich das Hotel "Russischer Hof". 1805 wurde der Gasthof "Alexanderhof" - nach dem Zaren Alexander I. und Bruder der Großherzogin Maria Pawlownas benannt - eröffnet. Im Jahr darauf diente er als Lazarett für Verwundete aus der Schlacht von Jena und Auerstedt. Nach 1830 bürgerte sich der Name "Russischer Hof" ein und das Haus stieg zu einem der führenden Gasthöfe im nachklassischen Weimar auf. Hier begegnete Franz Liszt Richard Wagner, Clara und Robert Schumann; hier wohnte 1870 für mehrere Monate der russische Schriftsteller Turgenjew und quartierte sich Thomas Mann 1932 während der Goethefeiern ein. Heute gehört das 5-Sterne-Hotel zu den besten Häusern der Stadt.
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Das Gebäude im spätklassizistischen Stil nebenan wurde als ein Haus der Erholung für die Gesellschaft “Ressource“ errichtet. Hier fanden Konzerte und Bälle, Versammlungen und Kongresse statt. 1864 wurde in diesem Haus die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft ins Leben gerufen. Nach 1945 wurde es als „Klubhaus der Jugend“ genutzt. Heute befindet sich darin ein Jugend- und Kulturzentrum mit eigenem Kino.
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Die U-förmige Anlage der ehemaligen Bürgerschule wurde 1825 anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Herzog Carl August nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht. Sie war damals die modernste Schule Weimars und trug entscheidend zur Verbesserung des Volksschulwesens bei. Das von Clemens Wenzeslaus Coudray im klassizistischen Stil entworfene Gebäude bot 600 Kindern Platz, die, nach Geschlechtern getrennt, in den beiden Seitenflügeln lernten. Heute befindet sich in diesem Gebäude die Städtische Musikschule. Davor steht seit 1858 der gusseiserne Bürgerschul-Brunnen mit der goldenen Figur eines lesenden Knaben.
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Das fünfgliedrige klassizistische Wohn- und Geschäftshaus von Friedrich Justin Bertuch erreicht eine Gesamtlänge von 90 m. Bertuch - Schriftsteller, Übersetzer, Verleger und Unternehmer - zählte im klassischen Weimar zu den interessantesten und vielseitigsten Persönlichkeiten. Er gründete hier 1791 mit dem „Landes-Industrie-Comptoir“ ein frühkapitalistisches Unternehmen mit Buchdruckerei, Lithographie-Anstalt, geografischem Institut und einer Manufaktur für künstliche Blumen. Bis zu 280 Künstler, Kupferstecher, Drucker und Setzer beschäftigte er 1825 und gab dabei 10 Zeitschriften und zahlreiche Karten heraus. Ein zusätzliches Manufaktur- und Lagergebäude wurde 1928 beim Bau der Weimarhalle abgerissen. 1933 war es zeitweiliger Hauptsitz der NS-Gauleitung in Thüringen. Bertuchs Geschäfts- und Wohnhaus beherbergt seit 1955 das Stadtmuseum (Bertuchhaus).
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Auf dem Weg zum Hauptbahnhof passiert man das ehemalige Gauforum - ebenso wie das 10 km entfernte ehemalige Konzentrationslager Buchenwald - Zeugnis der Schattenseite Weimars. Das sich anschließende Landesmuseum wurde als erster Zweckbau für museale Nutzung in Thüringen 1864-68 nach den Entwürfen des tschechischen Architekten Josef Zitek im Stil der Neorenaissance erbaut und als „Großherzogliches Museum“ eröffnet. Er gehört zu den bemerkenswertesten Museumsbauten des 19. Jhs. in Deutschland. Architektonisch bemerkenswert ist das Treppenhaus mit einer überlebensgroßen „Goethe-Statuette“ nach einem Entwurf Bettina von Arnims. Das Landesmuseum wurde seinerzeit für historische und zeitgenössische Kunst genutzt; heute kann man im „Neuen Museum“ wechselnde Ausstellungen moderner Kunst finden.
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Der Jakobskirchhof ist die älteste erhaltene Begräbnisstätte der Stadt. Zunächst als privates Erbbegräbnis errichtet. Das Mausoleum diente als Gruft für angesehene Bürger ohne eigenes Erbbegräbnis, die auf Staatskosten standesgemäß beigesetzt wurden. Viele bedeutende Persönlichkeiten der vorklassischen Zeit Weimars wurden hier bestattet. Auch das Kassengewölbe, die erste Grabstätte Schillers, befindet sich hier. Seine Gebeine wurden 1827 exhumiert und später in die fürstliche Gruft auf dem Historischen Friedhof überführt. Heute erinnert eine Gedenktafel und seine Büste an ihn im neuerrichteten Kassengewölbe von 1913. Die letzte von insgesamt 64 Bestattungen fand 1826 statt.
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In der Sakristei der Jakobskirche wurde Goethe am 19. Oktober 1806 mit Christiane Vulpius getraut. Als im 13. Jh. eine zusammenhängende Stadtmauer entstand, blieb diese Kirche außerhalb der Stadtmauern. Sie diente im Laufe der Zeit als Kornhaus, Friedhofs-, Garnisons- und Hofkirche. Der heute sichtbare klassizistisch-strenge Bau stammt aus dem Jahr 1713.
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Intra muros lag die 1257 erstmalig erwähnte Stadtkirche St. Peter und Paul - im Volksmund „Herderkirche“ genannt. Sie eng mit Johann Gottfried Herder verbunden, der als Oberhofprediger und Kirchenrat 26 Jahre hier wirkte. Sie ist auch seine letzte Ruhestätte. Der heute sichtbare Bau mit spätgotischer dreischiffiger Halle und geschlossenem Chor wurde 1498-1500 erbaut und vertritt seit der Reformation 1525 den evangelisch-lutherischen Glauben. Bemerkenswert im Inneren: der Dreiflügelaltar von Lucas Cranach d. Ä.; die Grabplatten von Herzogin Anna Amalia, J. G. Herder und Cranach. Der Platz vor der Kirche wurde nach der Errichtung des Herderdenkmals - dem ersten der Weimarer Dichterdenkmäler im Jahre 1850 - ebenfalls nach Johann Gotfried Herder benannt. Eine Gedenktafel kennzeichnet Herders Amtswohnung unmittelbar hinter der Kirche.
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